Im Juni 2016 wurden die Bürger von Wörth für den 12.07.2016 in die Sporthalle der Orterer Schule eingeladen, zur Vorstellung der Planung für den Hochwasserschutz der Stadt Erding.

An diesem Abend waren hochrangige Vertreter des Wasserwirtschaftsamt München (WWA), Vertreter der lokalen Politik, sowie die Bürgermeister von Wörth und Erding vor Ort.

An der Vorstellung der Planung der Hochwasserschutzmaßnahmen zum Schutz vor „100jährigen“ Hochwasserereignissen an Sempt und Schwillach waren mit ca. 400 Bürgern so viele Menschen interessiert, dass der Platz in der Sporthalle knapp wurde.

Es wurden 2 Varianten vorgestellt; der sogenannte lineare Ausbau der Flussläufe mit Maßnahmen vor allem in der besonders zu schützenden Stadt Erding sowie die Damm­variante mit einem Damm und einem massiven Dammbauwerk in Niederwörth.

Es wurde den Bürgern vermittelt, dass die Dammvariante die beste und preis­werteste Lösung sei, deren Ausführung schon alsbald begonnen werden sollte. Kosten von ca. 10 Mio. € wurden prognostiziert. 

Schon in der unmittelbar folgenden, z.T. sehr hitzigen, Diskussion mit den Bürgern wurde offensichtlich, dass entscheidende Faktoren zur Bewertung der vom WWA und Erding bevorzugten Variante vordergründig oder gar nicht bewertet wurden. Das löste bei den Wörther Bürgen erheblichen Unmut aus.

So fehlten grundlegende Informationen zur Auswirkung des Dammbauwerks auf das Grundwasser – eine Berechnung eines Grundwassermodells gab es nicht. Das wog umso schwerer, da beabsichtigt war, den geplanten Damm unter anderem mit Spund­­wänden, die zur Befestigung in den Boden getrieben werden, zu sichern.

Offensichtlich wurden Folgekosten auch nicht korrekt verglichen und die Auswir­kungen auf Flora, Fauna und Optik des Sempt /Schwillachtals wurden vernach­lässigt.

Die Bürger befürchteten dauerhafte Beeinträchtigungen und Schäden an ihren Häusern durch eine Veränderung des Grundwasserspiegels. Also ständige Be­lastungen zum Schutz vor einem potentiell alle 100 Jahre eintretenden Hochwasser­ereignis.

Offensichtlich unter dem Eindruck dieser ersten Veranstaltung durch das WWA lud der Bauernverband interessierte Bürger ins Gasthaus „Zum Klösterl“ in Wörth ein. Auch hier gab es engagierte Diskussionen und es verfestigte sich die Auffassung, dass die Planung des Hochwasserschutzes die Interessen der Wörther und Nieder­wörther Bürgern sowie der betroffenen Landwirte nicht ausreichend berücksichtigte. Der deutliche Gedanke der Gründung einer Interessengemeinschaft kam auf.

Es bedurfte dann noch einer weiteren Versammlung um die Basis für die Entstehung der IG-Wörth  – oder Interessengemeinschaft Wörth „gegen nachteilige Auswirkungen durch Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich Sempt und Schwillach“ wie diese zunächst bezeichnet wurde – zu legen.

Schon damals war aber auch klar, dass auch seitens der Wörther und Niederwörther Bürger ein Hochwasserschutz grundsätzlich befürwortet wird, allerdings nur im Rahmen eines Gesamtkonzepts für die Flüsse oberhalb und unterhalb der zu schützenden Stadt Erding und nicht unter einseitiger „Dauer-„ Belastung der Wörther und Niederwörther Bürger unterstützt würde.

Die Gründungsversammlung erfolgte dann am 31.01.2017 unter reger Bürgerbe­teiligung in Wörth.

Pressemitteilung zur Gründungsversammlung // https://www.ig-woerth.de/wp-content/uploads/2019/07/20170203_Pressemitteilung_IG_Angaben_Presse.pdf